Am 12. und 13. Juli 2022 besuchte uns die Biologie-Gruppe der Klasse 11 des Carl-Zeiss-Gymnasiums Jena um mit uns die Tiere und Algen der Ostseeküste zu erforschen. Katrin Hoppe stellte danach für unsere Webseite einen bebilderten Reisebericht zusammen, den wir hier wiedergeben.  Dass wir die Schülerinnen, Schüler und die zwei Lehrerinnen aus der Zeiss-Stadt Jena mit unseren Mikroskopen und den Einblicken in die Mikrowelt der Küste begeistern konnten, kann man daran erkennen, dass die Schule für den Sommer 2023 gleich den Besuch der nächsten Gruppe angemeldet hat.  

“Man muss reisen, um zu lernen.” – Mark Twain

Es war Montag der 11. Juli und wir, der Biologiekurs 11/1 des Carl-Zeiss-Gymnasiums Jena, waren unterwegs nach Warnemünde zum Strand. Wir wussten noch nicht so recht, was auf uns zukommen würde, nur, dass es sich nicht um einen gemütlicher Badeausflug handelt, das wussten wir. Mit froher Erwartung kamen wir am Strand an und wurden dort von Prof. Dieter Weiss und Thomas Borowitz vom SFZ Rostock begrüßt und eingewiesen. Sie erzählten uns von ihrer Arbeit im und mit dem Forschungszentrum und erklärten, wie wir mit Hilfe der mitgebrachten Gegenstände nun Proben an einem Ostseestrand sammeln konnten.

Gleich stürzten wir uns in die Arbeit. Wir fanden uns in kleinen Gruppen zusammen und jeder konzentrierte sich auf einen anderen Bereich am Strand. Während die einen vor der Wasserlinie nach Algen, Muscheln und Krebsen suchten, wagten andere den Sprung ins kalte Nass, um dort nach Proben zu suchen. Unter Einsatz höchster Balancierkünste wurden auch die Buhnen beprobt und hartnäckig mit Zahnbürsten die Algenbeläge von Steinen geschrubbt.

Ein Highlight war der Fang der ersten Garnele. Angespornt von diesem Erfolg, gesellten sich bald mehrere Garnelen, Seenadeln und kleine Fische zu der Ersten. Faszinierend war, dass sich das sonst so einheitliche Bild des Strandes allmählich differenzierte, da wir nun zum Beispiel wahrnahmen, wie viele verschiedene Algenarten diesen sonst so grünbraunen Algenteppich ausmachen. Nach aufregenden Stunden des Probensammelns verstauten wir unsere Behältnisse mit den Wasserproben alle fachgerecht im Auto von Prof. Weiss und verabschiedeten uns.

Schon bald warteten weitere Highlights:

Am Dienstag trafen wir uns im Schülerforschungszentrum wieder. Zuerst wurde uns die Technik und Arbeit des Schülerforschungszentrums nähergebracht. Wir waren beeindruckt von der
Ausstattung und den Möglichkeiten der Mikroskopie, die sich hier boten. Gleich danach durften wir auch schon selber ran. Jede Gruppe suchte sich eine Probe und ein passendes Mikroskop und fing an, in die Mikrowelt des Ostseestrands zu blicken. Ein ganz besonderer Augenblick war es, als wir eine aktive und sehr lebendige Seepocke beim Beutefang erleben und filmen durften.

Auch die Veränderungen einer Rotalge beim Wechsel zwischen Hellfeld- und Fluoreszenzmikroskopie lösten Staunen aus, denn die meisten von uns hatten noch nie mit Fluoreszenzlicht gearbeitet.

Nach einer kleinen Mittagspause konnten wir weitermachen. Uns wurde gezeigt, wie wir Fotos von unseren Präparaten machen konnten. Und so wurde fleißig daran gearbeitet unsere Ergebnisse zu dokumentieren. Einige besonders gelungene Fotos möchten wir nun drucken und im Biologiefachbereich unserer Schule aufhängen. Alles in allem haben uns diese zwei Tage vor Augen geführt, wie vielfältig das Ökosystem Ostsee ist und wie viel Spaß das wissenschaftliche Arbeiten macht.

Dafür bedanken wir uns recht herzlich bei Prof. Weiss und Herrn Borowitz!